Tag 3: Bell Baronets / Tom Yee


3. Tag, Bar 59, 2 Bands; gopf, war das ein Lärm.

Im guten Sinne natürlich, aber auf die Gefahr hin alt und „out-of-touch“ zu klingen; an diesem Konzertabend brauchte man die Ohrstöpsel dringend. Gitarrenriffs, Bassläufe und Perkussionen fegten laut und in rauen Mengen über den Bar59-Boden hinweg und bohrten sich in die Gehörgänge des Publikums.

In der Schweiz ist es leider nun mal ziemlich oft so, dass die Musik nicht als Vollzeitjob betreiben werden kann. So ist es nur all zu verständlich, dass das Konzertprogramm kurzfristig geändert wurde, damit der einte oder andere Musiker noch rechtzeitig nach Hause kommt um am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen zu können.
Deshalb waren Bell Baronets an diesem Abend ausserplanmässig als erste Band auf der Bühne. Es war ziemlich was los. Den Grössen der Gitarrenmusik wurde gebührend Tribut gezollt und die drei Aargauer zeigten der ganzen Bar59 ihre langjährige Bühnenerfahrung und ihr musikalisches Talent. Ob in hörbarer Inspiration in den Songs oder in tatsächlichen Covern kreierten Bell Baronets einen fetten, rockigen, 70er Sound, der den ganzen Raum erfüllte. Da gab es Jimi Hendrix Riffs, David Bowie Covers, mehrstimmig gesungene Harmonien und das alles mit Musikern, die offensichtlich ziemlich viel Spass dabei haben.

Tom Yee kam dann nach einer kurzen Umbaupause auch noch dran und gaben gleich mal den Lautstärkepegel-Tarif durch. Chaotisch, wahnsinnig, aber auch brutal gut. Versunken in ihrer eigenen Klangwelt. Die vier Musiker beschreiben ihren Sound unter anderem als „Hard Indie“ und das ist definitiv keine Untertreibung. Es waren die bekannten Indie Zutaten gemischt mit ekstatischem Gesang, explodierenden Bässen und jeder Song endete in grossartigem, aberwitzigem Chaos.

Es gab auch ein bisschen Proberaum-Feeling. Wenn mal jemand wieder zu lange zum Gitarrenstimmen brauchte wurde spontan ein Oasis Song angestimmt und sogar der stimmende Gitarrist sang einfach ein bisschen mit. Alles in einer Seelenruhe, als wären die vier Musiker schon seit Jahrzehnten zusammen auf der Bühne. Tom Yee werde ich definitiv auf meinem persönlichen Musik-Radar behalten.

Heute gäbe es sogar gleich an zwei Orten Live-Musik zum erleben. Einmal Lonesome Station im Old Town Record Store und dann noch Into Orleans und Moes Anthill im Meyers. Ich kann aber leider nicht dabei sein, weil ich heute selber proben muss. Claude meinte, er würde für mich einspringen. Falls aber auch sonst jemand heute Abend vor Ort ist und Lust hätte einen Text darüber zu schreiben, kann man mir diesen an wermelinger.marc@gmail.com schicken.

Am Freitag bin ich dann wieder mit dabei.


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