Tag 5: Ruined / The Black Heidis


Am 5. Tag des There Are Worse Bands Festivals prallten zwei Welten aufeinander und das Ergebnis war grossartig.

Zuerst an diesem Abend in der Gewerbehalle spielten Ruined laute Gitarren und ein noch lauteres Schlagzeug. Ohrenstöpsel waren diesmal für alle ein Muss, nicht nur für mich alternden Konzertgänger. Dies dämpfte zwar ein bisschen die Musik aber keineswegs die Emotionen. In meinen Tennie-Jahren war ich vielleicht nicht der typische Hörer von Musik, wie sie Ruined machen (auch wenn ich mir klischee-mässig mal die Haare schwarz färben wollte) es erinnerte mich aber trotzdem an diese Zeit von Ungewissheit und Weltschmerz. Es war laut, brachial aber auch melodisch und gefühlvoll. Die Melodien waren perfekt auf den energischen Gesang abgestimmt und das Schlagzeug und der Bass gaben kreierten zusammen eine Wand voll Empfinden und Energie. Sosehr, dass bei der Zugabe sogar ein Gitarrenverstärker kaputt ging.

Die ganze Gewerbehalle war nach diesem Erlebnis eingehüllt in diese melancholische Stimmung und dann kamen The Black Heidis. Mit so viel Lebensfreude, Witz und Rhythmus, dass sie die melancholische Stimmung gleich wieder rausfegte.

Die drei Musikerinnenn aus dem Tessin waren völlig aufeinander abgestimmt und sprangen gekonnt von Genre zu Genre und von Sprache zu Sprache. Mal bluesig, mal rockig dann wieder funkig und soulig. Mal Italienisch, dann Französisch und noch ein bisschen Englisch zum Schluss sogar kurz Deutsch. Alles war so tanzbar und man konnte gar nicht anders als wenigstens ein bisschen mit den Füssen zu wippen. Die Meisten Anwesenden aber tanzten richtig ausgelassen.

Als Zugabe gab es einen Bluesjam der, dem Gesicht der Sängerin zu schliessen, ziemlich improvisiert war. Was super war denn so wurde dem ganzen Publikum bewusst, dass „Fischers Fritz fischt frische Fische“ wohl ein nicht nur in deutschsprachigen Gefilden ein bekannter Zungenbrecher war.

Ein weiterer erfolgreicher There Are Worse Bands Abend ging zu Ende und ich fragte mich wie das Booking bei Lumberjack wohl funktioniert um solche Juwelen der Schweizer Musikszene zu finden. Vielleicht bleibt das aber auch Firmengeheimnis.
Heute jedenfalls gibt es wieder zwei Orte an denen man sein muss. Einmal im Old Town Record Store für einen Live-Podcast von Songshot und am Abend dann im Madeleine für Natyva und Taktlos.

PS: ich entschuldige mich für das späte Hochladen dieses Blogposts aber manchmal muss man einfach an einem Samstagmorgen ein Beistelltisch in Küssnacht am Rigi abholen.


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