Der 8. Tag und bereits die zweite Woche am There Are Worse Bands Festival und es war so novemberig wie noch nie.
Auf dem Weg zum Hinicht an diesem Abend war es schon ziemlich herbstlich. Raschelnde Blätter in den Bäumen, ein kühler Wind der einem um die Ohren zog, da war man froh in die wärmenden vier Wände der Bar an Dornacherstrasse eintreten zu können.
Es blieb herbstlich als Tobi Gmür die Bühne betrat. Die Luzerner Musik-Legende in den schwarzen Converse nahm die Anwesenden mit durch die Geschichten hinter seinen Songs und teilte mit ihnen sein Leben und seine Inspirationen. Sei es die Hommage an den verstorbenen Thomas Hösli, die Mundart-Version von Brandi Carlile’s „The Story“ oder seine vielen, tiefgründigen Eigenkompositionen. Es waren schöne, traurige, hoffnungsvolle und düstere Songs, die so gut in die herbstliche Stimmung passten wie die Blätter die draussen im Wind raschelten und von den Bäumen vielen. Nicht mal kurze Texthänger konnten ihn aus der Ruhe bringen oder die Zuhörer verstimmen (zumal wohl der grösste Fan im Publikum textlich auch nicht weiterhelfen konnte). Gekonnt kam Tobi Gmür immer wieder auf den richtigen Text, spielte ohne jegliche Verunsicherung weiter und jeder Song endete in Begeisterung des Publikums.

Nach einer kurzen Umbaupause waren dann Luumu auf der Hinicht Bühne aus Soorser Bier Harassen bereit. Geheimnisumwoben, magisch und mystisch waren die Songs die Adina Friis hervorzauberte. Ein E-Piano und eine Geige waren schon genug um eine unglaublich einnehmende und grosse Klangwelt zu erschaffen. Man fühlte sich als wäre man geradewegs in ein Märchen gestolpert. Zusammen mit der herbstlichen Stimmung draussen konnte man sich richtiggehend verlieren in den Geschichten die Luumu besangen und spielten. Zuviel reden wollte Adina Friis nicht und das brauchte sie auch nicht. Sie und das Publikum verstanden sich auch ohne Worte.

Heute Abends gibt es zwei Genres von denen ich noch nie etwas gehört habe. „Acoustic Grassfolkpunk“ und „Gin Folk“. Ob nun The Haymen oder Gin Stories den „Gin Folk“ machen und was das genau ist kann man heute in der Ravioli Bar herausfinden oder morgen hier in diesem Blog nachlesen.