Das Bruch Brothers und der Old Town Record Store waren die Austragungsorte des 11. Tages There Are Worse Bands Festivals. Ein Tag voller energetischen Performances und ich glaube jemand hat sich die Nase gebrochen.
Um 18:00 Uhr ging es an diesem Abend schon los mit Don Friso im Old Town Record Store. Da war ich immer noch im Zug nach Luzern deshalb muss hier Claude mit einer Berichterstattung für mich übernehmen:
Es ist ja schon spannend zu sehen, wie Musiker:innen in verschiedenen Musikgenre gleichzeitig unterwegs sind. So zu beobachten bei Don Friso. Vergangenen Sonntag war noch im Sedel mit viel Gitarre, Bass und Schlagzeug auf der Bühne, ehe er Gestern seine Rap-Skills zum besten gab. Er heizte mit fetten Beats und Schweizerdeutschen Texten dem gut besuchten Old Town Record Store ein. Er nahm mit viel Witz die Zuhörer:innen auf eine Reise durch Märchen und persönliche Geschichten und bewies: An einem Tag Metal und am anderen Tag Rap, das geht!
Nächster Halt oder in meinem Fall erster Halt war dann das Bruch Brothers. Oftmals habe ich Hendricks the Hatmaker an dieser Stelle mit Frank Turner verglichen. Das hatte folgende zwei Gründe: Erstens klang es ein bisschen nach Frank Turner und zweitens war ich zu faul mir einen besseren Vergleich auszudenken. Dieses mal kann ich diesen Vergleich nicht mehr bringen. Nicht etwa weil ich meine Faulheit überwunden hätte, sondern weil die Band (wie auch ein Lied auf ihrer neuen EP betitelt ist) eine regelrechte Metamorphose durchgemacht haben. Es war eine energiegeladene Performance der drei Musiker:innen und die Songs waren nicht mehr nur folkig sondern richtig punkig. Es waren verzerrtere Gitarren, rockigere Basslinien und lautere Schlagzeugparts. Auch konnten sie sich Fehler ohne falsche Scham eingestehen und mit Witz ausbügeln. Wer am Schluss vom Konzert nicht wusste wie die Band, die EP oder dieser eine Song hiess, der hatte die Ohrenstöpsel einfach ein bisschen zu weit hinein gestopft.

Wenn wir schon bei Bands sind die ihren eigenen Namen besingen. Fire Cult waren als nächstes auf der Bühne und es war noch einmal geballte Energie, die losgelassen wurde. Da gab es Kicks, da gab es Sprünge von der Bassdrum, Headbanging und vieles mehr. Vor mir stand jemand, der jemand anderem versucht hatte zu erklären, dass die Band wie „Sex Bob-Omb“ klingen. Das ist die Band aus dem Film (oder für Puristen aus dem Comic) Scott Pilgrim Vs. The World; dass mir das nicht selber eingefallen war. Es war nämlich tatsächlich ziemlich ähnlich. Ein brutal verzerrter Bass, coole Riffs, simple Beats und leichte, lockere Lyrics, laut gesungen. Die Mehrheit des Bruch Brothers Publikum war zwar nicht so beeindruckt wie ich aber ein paar Mosher gab es doch und einmal prallten zwei so unglücklich aneinander, dass einer der Beteiligten an die Bar musste und nach Eis verlangte.

Habe ich eigentlich nur das Gefühl oder gab es früher mehr Bands, die ihren Namen in einem Song behandelt haben? Mir fällt leider nur gerade der Song „R.A.M.O.N.E.S.“ ein aber der war glaubs sogar von Motörhead und nicht mal von den Ramones selber und dann noch „Super Drei“ von die Ärzte. Wie dem auch sei, morgen gibt es hier nochmal einen Bericht, geschrieben von Claude. Behandelt werden Jabar, Kalkas und A River Crossing. Wer sich selber ein Bild davon machen will kann das ab 20:00 Uhr in der Jazzkantine machen.